Energieunabhängigkeit und E-Mobilität: So machen Logistikbetriebe sich fit für die Zukunft
Die Logistikbranche steht vor großen Herausforderungen. Steigende Energiekosten, strikte Umweltauflagen und ambitionierte Klimaziele setzen Unternehmen unter Druck, ihre Prozesse anzupassen und nachhaltiger zu gestalten. Gleichzeitig bieten technologische Innovationen wie Elektro-LKW, Ladeinfrastruktur, Photovoltaik und Batteriespeicher eine spannende Perspektive für die Zukunft.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „30 Minuten für mehr Nachhaltigkeit“, organisiert vom Kompetenznetz Logistik.NRW, hielt unser CTO Thomas Kec einen Vortrag, in dem er diese Themen vertiefte und praktische Lösungen für Logistikunternehmen aufzeigte. Für alle, die den Vortrag verpasst haben, fassen wir die wichtigsten Inhalte in diesem Beitrag zusammen.
Hier geht's zur Aufzeichnung des Vortrags
Die Herausforderungen der Logistikbranche
Die Transformation hin zu einer klimaneutralen Logistik birgt sowohl Chancen als auch Hürden. Unternehmen sehen sich mit steigenden Energiekosten konfrontiert, die durch die Volatilität der Märkte schwer vorhersehbar sind. Hinzu kommen strenge Umweltauflagen, wie die Reduzierung der CO₂-Emissionen für LKW: Bis 2030 sind Einsparungen von 45 % im Vergleich zu 2019 erforderlich, bis 2040 sogar 90 %. Solche Vorgaben erfordern hohe Investitionen, insbesondere in die Elektrifizierung von Fahrzeugflotten und den Aufbau von Ladeinfrastruktur. Auch auf infrastruktureller Ebene gibt es massive Engpässe. Obwohl die Bundesregierung mit Programmen wie „Power to Road“ den Aufbau von Schnellladestationen fördert, sind derzeit in Europa nur etwa 10.000 Ladepunkte für Elektro-LKW verfügbar. Bis 2030 werden über 300.000 benötigt, um den erwarteten Anteil von mehr als 30 % elektrischen LKW zu bewältigen.
E-Mobilität als Schlüsseltechnologie
Elektro-LKW sind keine Zukunftsvision mehr, sondern bereits Realität. Modelle wie der E-Actros erreichen Reichweiten von bis zu 500 Kilometern und überzeugen durch bis zu 20 % geringere Betriebskosten im Vergleich zu Diesel-LKW. Die Einsparungen resultieren aus dem effizienteren Antriebsstrang, geringeren Wartungskosten und staatlichen Vorteilen wie Mauterlass. Dennoch ist der Einstieg in die E-Mobilität mit Herausforderungen verbunden. Neben den hohen Anschaffungskosten – ein E-Actros kostet rund 350.000 Euro – fehlt es vielerorts an Ladeinfrastruktur. Hier sind Unternehmen gefragt, in einem intelligenten Mix aus langsamen Ladepunkten (AC/DC >50 kW) für die Nacht, schnellem Laden (DC 400+ kW) während des Betriebs und der Entwicklung neuer Technologien wie MCS (Megawatt Charging System) zu investieren.
Photovoltaik: Energie vom eigenen Dach
Photovoltaik bietet Logistikbetrieben die Möglichkeit, einen großen Teil ihres Energiebedarfs selbst zu decken und gleichzeitig Kosten zu senken. Die Technologie hat sich über Jahrzehnte bewährt und wird mit stetig sinkenden Investitionskosten immer attraktiver. Durch die Nutzung ungenutzter Dach- oder Freiflächen können Betriebe nicht nur ihre Autarkie erhöhen, sondern auch von schnellen Amortisationszeiten profitieren – oft innerhalb von weniger als vier Jahren. Darüber hinaus steigert eine ESG-konforme Immobilie ihren Wert, was insbesondere für Investoren interessant ist. Trends wie Repowering, also die Modernisierung bestehender PV-Anlagen, oder die direkte Integration in Logistikzentren eröffnen zusätzliche Potenziale.
Batteriespeicher als smarte Ergänzung
Batteriespeicher ermöglichen es, überschüssige Energie aus PV-Anlagen zu speichern und gezielt zu nutzen, beispielsweise bei hohen Strompreisen oder zur Minimierung von Spitzenlasten. Das sogenannte „Peak Shaving“ hilft dabei, die Stromkosten erheblich zu senken. Die Kosten für Batteriespeicher sinken kontinuierlich, was sie für Logistikbetriebe immer attraktiver macht. Zudem eröffnen sie neue Möglichkeiten, etwa den Handel mit Strom in dynamischen Netzen. Sie möchten noch mehr über Batteriespeicher erfahren? Zu diesem Thema haben wir bereits einen ausführlichen Blog-Beitrag erstellt.
Wie und wann starten?
Ein sinnvoller Umstieg beginnt mit einer sorgfältigen Analyse. Unternehmen sollten ihren Fuhrpark und ihre Routen genau prüfen, die Ladeanforderungen ermitteln und die Standortbedingungen evaluieren. Basierend darauf kann eine Roadmap entwickelt werden, die den schrittweisen Ausbau der Infrastruktur über mehrere Jahre ermöglicht.
Doch wann ist der richtige Zeitpunkt? Die Antwort lautet: Jetzt. Je früher Unternehmen sich mit diesen Themen auseinandersetzen, desto eher können sie von Einsparungen und staatlichen Förderungen profitieren.
Kostenloser KI-Energie-Check: Der perfekte Einstieg
Unser kostenloses Energiecheck-Tool unterstützt Unternehmen dabei, den Einstieg in die Energieunabhängigkeit zu erleichtern. Mithilfe intelligenter Algorithmen analysiert es Ihren Betrieb und zeigt individuelle Einsparpotenziale auf. Sie müssen lediglich ein paar Daten zu Ihrem Unternehmen sowie dessen Strom- und Wärmebedarf und zu bereits bestehenden Technologien, wie z.B. PV-Anlagen oder Fernwärme) angeben. Im Anschluss erhalten Sie einen individuellen Energie-Check, der Ihnen einen breiten Überblick über alle gängigen Technologien bietet und diese angepasst an Ihr Unternehmen bewertet.
Hier geht’s zum Tool: Kostenloser Energie-Check
Mit einer klaren Strategie und den richtigen Technologien können Logistikbetriebe nicht nur ihre Kosten senken, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zur Klimaneutralität leisten. Starten Sie jetzt in eine nachhaltige Zukunft!